„Sag, wie hast du’s mit der Sprache?“
Symposium anlässlich 20 Jahre Initiative Minderheiten.
Die Initiative Minderheiten feierte ihr 20-jähriges Bestehen mit dem Symposium „Sag, wie hast du’s mit der Sprache?“, welches vom 10. bis 11. Novemember 2011 im Bildungszentrum der Arbeiterkammer Wien abgehalten wurde.
Anlass, um Bilanz zu ziehen und sich über ein brisantes Thema auszutauschen: der Bedeutung von Sprache und Mehrsprachigkeit. Denn Sprache bildet in den öffentlichen Debatten die „Gretchenfrage“. Sie wird sowohl als Ressource gesehen, wie auch als aufgeladene Symbolik. Die Frage wurde im Rahmen des Symposiums unter zwei Gesichtspunkten gestellt. Einerseits sollte das Problem, wie es sich „richtig“ über Minderheiten und Migrant*innen sprechen lässt, behandelt werden. Andererseits wurde die Frage nach „Mehrsprachigkeit“ erörtert.
Warum überkommt uns oft Unbehagen, wenn wir den öffentlichen Diskurs über Minderheiten und Migrant*innen vernehmen? Ist die politisch korrekte Sprache wirklich ein Zwang, wie manche etwas wehleidig beklagen, oder kann sie als eine Spielart sozialer Gerechtigkeit praktiziert werden? Wann werden wiederum gerade mit einer vermeintlich politisch korrekten Sprache gesellschaftliche Realitäten verschleiert? Wie wird mit der gendersensiblen Sprache innerhalb der Minderheiten- und Migrant*innen-Gruppen umgegangen? Wie können Minderheiten- und Migrant*innensprachen aufgewertet werden: etwa mit Türkisch oder Romanes als Maturasprachen?
Ihm Rahmen eines Podiumsgesprächs fand am Ende der Tagung eine kritische Rückschau statt: Ist der Begriff „Minderheit“ resp. der breit angelegte Minderheitenbegriff der Initiative Minderheiten noch zeitgemäß? Existieren in Österreich bereits „minoritäre Allianzen“, welche die Initiative Minderheiten vor zwei Jahrzehnten als programmatisches Ziel definiert hatte? Was hat sich in diesem Zeitraum verbessert, und was verschlechtert? Wie wird dies aus Sicht der jeweiligen Gruppe gesehen? Und wie sieht die Zukunft aus?
Idee und Konzept: Hakan Gürses
Tagungsteam: Hakan Gürses, Cornelia Kogoj, Helga Kovrigar, Gamze Ongan, Zohreh Ali Pahlavani, Sabine Schwaighofer, Jana Sommeregger, Stefan Vater, Katja Weiss
Grafische Gestaltung Folder und Plakat: Beatrix Bakondy
Gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur, des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung, der Volksgruppenförderung
im Bundeskanzleramt, der Magistratsabteilung 17 (Integration und Diversität), der Frauenabteilung der Stadt Wien, der Kulturabteilung der Stadt Wien, der ÖH-Menschenrechtsabteilung, der Grünen Bildungswerkstatt Minderheiten, der Wirtschaftskammer Wien und der Wirtschaftskammer Österreich