Romane Thana. Orte der Roma und Sinti

Im Mittelpunkt der gemeinsam mit dem Romano Centro, dem Wien Museum und dem Burgenländischen Landesmuseum gestalteten Ausstellung, standen Beiträge von zwölf Autor*innen aus den Rom*nja- und Sinti*zze-Communites. Die Ausstellung gibt Einblicke in die Lebenssituation von Rom*nja und Sinti*zze in Österreich und erzählt deren Geschichte und Geschichten. Phasen der Zwangsassimilierung wechselten mit solchen der Ausgrenzung. Im Fokus stehen Orte: die seit dem 18. Jahrhundert bestehenden Siedlungen der Burgendland-Roma ebenso wie traditionelle Plätze in Wien oder Zwangsorte der Verfolgung.

Plakatfoto: © Barka Emini, 1999
Ausstellungsanschicht: Wien Museum 2015

Geschätzte 70 bis 90 % der österreichischen Roma wurden in den Vernichtungslagern der Nationalsozialisten ermordet. Die wenigen Überlebenden standen nach 1945 vor dem Nichts und wurden systematisch benachteiligt. Etliche zogen nach Wien, auch in der Hoffnung, nicht erkennbar zu sein. Der überwiegende Teil der heute in Österreich lebenden Roma kam als Arbeitsmigrant*innen aus Ost- und Südosteuropa. Bis heute leben viele „im Verborgenen“.

Darstellungen von Roma und Sinti stammten über Jahrhunderte hauptsächlich von Nicht Roma. Dazu gehören romantisierende Vorstellungen ebenso wie Bilder der Verachtung. Es existieren kaum historische Selbstzeugnisse. Auf diese Weise wurden Stereotype und Feindbilder festgeschrieben, die letztlich der Legitimation von rassistischer Verfolgung dienten und weiterhin dienen.

Einige Ausstellungsbeiträge:

Auftakt: Ein Gespräch über Ausstellung zwischen Gilda Horvath und Manuela Horvath

NS-Verfolgung und Völkermord. Mit einem Filmausschnitt von „Ceija Stoika“ von Karin Berger, 1999

Orte der Rückkehr der Überlebenden des Genozids

Die Gründung der ersten Romavereine

Migration aus dem ehemaligen Jugoslawien nach Wien

4. Februar 1995 – der Bombenanschlag von Oberwart. Mit dem Film „das attentat — vier opfer vier stimmen“

Die Ausstellung wurde ein Jahr später, 2016 im Landesmuseum Burgenland und 2017 im Vorarlberg Museum gezeigt.

Idee: Andrea Härle

Kurator*innen: Andrea Härle (Romano Centro), Cornelia Kogoj (Initiative Minderheiten), Werner Michael Schwarz und Susanne Winkler (Wien Museum), Michael Weese (Landesmuseum Burgenland)

Dokumentarische und künstlerische Beiträge: Gerhard Baumgartner, Usnija Buligović, Barka Emini, Robert Gabris, Lilly Habelsberger, Gilda Horvath, Manuela Horvath, Stefan Horvath, Willi S. Horvath, Rabie Perić, Žaklina Radosavljević, Marius Weigl, Manuel Weinrich und Tamara Weinrich

Ausstellungsdauer:
Wien Museum 12. Februar – 17. Mai 2015
Landesmuseum Burgenland 14. April – 11. November 2016
Vorarlberg Museum 25. Mai – 08. Oktober 2017

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Unterrichtsmaterialien für Schulen

Ausstellungsfolder

Plakat

Katalog Andrea Härle, Cornelia Kogoj, Werner Michael Schwarz, Michael Weese, Susanne Winkler (Hg.*innen): Romane Thana. Orte der Roma und Sinti. Wien, Czernin Verlag, 2015

Fördergeber*innen: Bundeskanzleramt Kunstsektion, Bundeskanzleramt Volksgruppenfördrung, Bundesministerium für Bildung, ERSTE Stiftung, Zukunftsfonds, Nationalfonds, Wien Kultur, Wiener Stadtwerke