Podiumsdiskussion „Das verdrängte Trauma“, 20.11.2024, 18.00 Uhr, kärnten.museum

Am 24. August 1994 wurde vor der Dr. Karl Renner Schule eine Rohrbombe deponiert. Das Gebäude beherbergt bis heute die Öffentliche zweisprachige Volksschule / Javna dvojezična ljudska šola (VS 24). Beim Entschärfungsversuch wurden dem Polizisten Theodor Kelz beide Unterarme abgerissen. Die mediale Aufmerksamkeit galt nach dem Anschlag dem schwerverletzten Polizisten. Dass die Bombe eigentlich für die zweisprachigen Schule bestimmt war, ist in der Kärntner Presse so gut wie kein Thema gewesen. Das fehlende Interesse der politisch Verantwortlichen, die Volksgruppe als Anschlagsziel in den Fokus zu rücken, spiegelt sich in der Erinnerungskultur wider.
Die Podiumsdiskussion geht den Fragen nach, warum dieser rechtsextreme Terror bislang keinen Eingang in die offizielle Geschichtsschreibung Kärntens gefunden hat und welche historischen Traumata dafür verantwortlich sind. Welche Rolle spielten die Medien, in denen die eigentlichen Adressat*innen meist nur in einem Nebensatz erwähnt wurden? Und welches politische Klima war und ist dafür verantwortlich, dass eine Aufarbeitung bis heute nicht stattgefunden hat?

Mit:
▪️Ilja Messner, Anlassfall für die Gründung der VS 24
▪️Gitka Opetnik, Trauma- und Psychotherapeutin und Klinische Psychologin
▪️Hellwig Valentin, Historiker und Journalist
▪️Vladimir Wakounig, Bildungswissenschaftler und Obmann der Initiative Minderheiten
▪️Sabina Zwitter, ORF-Minderheitenredaktion

▪️Moderation:
Kathrin Stainer-Hämmerle, Politik- und Rechtswissenschafterin, FH Kärnten

Im Rahmen der Ausstellung „Man will uns ans Leben“ Bomben gegen Minderheiten 1993-1996

Davor um 16:00 Uhr: Kuratorinnenführung mit Gamze Ongan und Cornelia Kogoj (Initiative Minderheiten).

Eine Veranstaltung der Initiative Minderheiten in Kooperation mit dem kärnten.museum
Gefördert aus Mitteln des BMBWF – Abteilung Erwachsenenbildung

Die Ausstellung wurde gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums

Kuratorinnen: Vida Bakondy, Cornelia Kogoj, Gamze Ongan
Ausstellungsgestaltung: koerdtutech (Irina Koerdt, Sanja Utech)
Grafik: Larissa Cerny, Martin Embacher | Ausstellungsvideos: Miriam Bajtala