„Minderheitenpolitik in Österreich: Eine Herzensangelegenheit?“ Diskussion und Eröffnung der Wanderausstellung „Was wir fordern!“ in Bozen
Donnerstag, 26.01.2023 – 18 Uhr, Eurac Research, Drususallee 1 – Bozen.
Am Donnerstag, den 26. Jänner 2023 laden das Center for Autonomy Experience und das Institut für Minderheitenrecht von Eurac Research um 18.00 Uhr zu einer Diskussionsrunde und zur Eröffnung der Wanderausstellung „Was wir fordern! Minderheitenbewegungen in Österreich“.
Die österreichische Politik erklärt Südtirol immer wieder zur „Herzensangelegenheit“. Die Schutzfunktion Österreichs für die deutsch- und ladinisch-sprachige Minderheit in Südtirol ist international abgesichert. Ist der Schutz der Minderheiten aber auch innenpolitisch eine Herzensangelegenheit für Österreich?
Der Kärntner „Ortstafelsturm“ liegt bereits 50 Jahre zurück. Die Verpflichtungen aus Artikel 7 Staatsvertrag von Wien aus 1955 wurden durch das Volksgruppengesetz von 1976 nur teilweise umgesetzt. Die kroatische, die slowenische, die ungarische, die tschechische, die lowakische Volksgruppe sowie die Roma und Sinti sind in Österreich mittlerweile als Volksgruppen anerkannt. Aber gerade der Ortstafelkompromiss zeigt, wie schwierig es sein kann, gesetzliche Regelungen zu finden, die den Volksgruppen zu ihrem Recht verhelfen, aber gleichzeitig auch politisch von der Mehrheit mitgetragen werden. Minderheitenpolitik begegnet also stets neuen Herausforderungen. Im Koalitionsprogramm der aktuellen Regierung wird dem Thema der Minderheiten besondere Aufmerksamkeit gewidmet und Reformen angekündigt. Was also hat sich in den letzten Jahren getan? Geschichte und zentrale Forderungen unterschiedlicher Minderheiten in Österreich stehen im Mittelpunkt der Wanderausstellung „Was wir fordern! Minderheitenbewegungen in Österreich“. Neben den ethnischen Minderheiten thematisiert sie etwa auch die Verabschiedung der UN-Behindertenrechtskonvention, oder das Ringen gegen die Kriminalisierung von Homosexualität. Damit weist die Ausstellung auch auf die verschiedenen Definitionen des Begriffs Minderheit hin und zeigt die Vielfalt der Minderheitenbewegungen in Österreich.
Dies diskutieren Katharina Crepaz, Senior Researcher am Center for Advanced Studies – Eurac Research, Clemens Mantl, Österreichischer Generalkonsul in Mailand, Heinrich Neisser, Emeritierter Professor an der Universität Innsbruck und Benedikt Saurer, Journalist und Vorstandmitglied der „Initiative Minderheiten“. Moderation: Günther Rautz, Leiter des Instituts für Minderheitenrecht – Eurac Research.
Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt, es ist keine Simultanübersetzung vorgesehen.
Die Teilnahme an der Eröffnungsveranstaltung und der Besuch der Ausstellung sind kostenlos. Im Anschluss an die Veranstaltung gibt es einen Umtrunk.
Die Wanderausstellung „Was wir fordern! Minderheitenbewegungen in Österreich“ kann vom 26. Jänner bis 28. Februar 2023 besucht werden. Sie wurde von der „Initiative Minderheiten“ mit Sitz in Wien konzipiert. Die Ausstellungstexte sind deshalb in deutscher Sprache.
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